Delémont
Älter werden in Delémont: Wenn die Stadt gemeinsam mit ihren Seniorinnen und Senioren die Zukunft gestaltet
Der demografische Wandel stellt Schweizer Städte vor grosse Herausforderungen. Soziale Integration, Stadtplanung und Barrierefreiheit müssen neu gedacht werden, um den Bedürfnissen einer älter werdenden Bevölkerung gerecht zu werden. In Delémont ist die Situation deutlich: Ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner ist über 65 Jahre alt.
Seit 2022 beschäftigt sich die Stadt mit der Entwicklung einer Seniorenpolitik. Das Ziel war klar: die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung anzuhören und gemeinsam mit ihnen geeignete Lösungen zu erarbeiten.
Im Jahr 2023 wurde in Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern (Dachverband der Alters- und Pflegeheime, Pro Senectute usw.) eine Studie durchgeführt, um die lokale Situation zu analysieren und die Erwartungen der Seniorinnen und Senioren zu ermitteln. Diese wurden direkt einbezogen – durch eine Umfrage zu verschiedenen Themen wie Freizeit, Begleitung oder Informationsquellen. Rund 1’000 Fragebögen wurden zurückgesendet, was eine gute Repräsentativität gewährleistet.
Anschliessend organisierte die Stadt in Partnerschaft mit der Stiftung O2 einen partizipativen Workshop, an dem rund 60 Seniorinnen und Senioren teilnahmen, um die Umfrageergebnisse zu vertiefen. Aus etwa 100 vorgeschlagenen Massnahmen wurden 40 ausgewählt und in sieben Themenbereiche gegliedert. Diese bildeten die Grundlage für ein Seniorenkonzept, das im Februar 2024 vom Gemeinderat genehmigt wurde.
Zur Koordination und Umsetzung der Massnahmen wurde anschliessend ein Seniorenrat gegründet, der eng mit der Stadt zusammenarbeitet.
Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist bereits in Planung: die Eröffnung eines Quartierzentrums bis Ende 2026, inspiriert vom Beispiel der Stadt Biel. Das Projekt trägt den Namen EVE (Espace Vivre Ensemble) und wird im Zentrum von Delémont entstehen – in der Nähe aller wichtigen Einrichtungen. Es soll als Anlaufstelle für die Bevölkerung sowie als Ort der Begegnung und Information dienen – mit einem intergenerationellen Ansatz.
Diese Vorgehensweise steht zudem im Einklang mit der Zertifizierung als „Gesunde Gemeinde“ (Commune en santé). Die in diesem Rahmen entwickelten Massnahmen fördern die soziale Teilhabe der Seniorinnen und Senioren und tragen zur Verbesserung ihrer Gesundheit und Lebensqualität bei.
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